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"Heinkel"

Flugzeugprojekte im 2. Weltkrieg

He.P 343 // He.P 1068-0178 // He.P 1068-01780 //

He.P 1068-0183 // He.P 1068-0184 // He.P 1073 // He.P 1076 //

He.P 1077 // He.P 1078-A // He.P 1078-B // He.P 1078-C //

He.P 1079-A // He.P 1079-B1 // He.P 1079-B2 //

He.P 1080 // He.P "Wespe" // He.P "Lerche".

Heinkel Flugzeugwerke

Die Ernst Heinkel Flugzeugwerke GmbH (ab 1943 Ernst Heinkel AG), kurz Heinkel, war eines der größten deutschen Flugzeugbauunternehmen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Ernst Heinkel Flugzeugwerke hielten 1352 Patente auf dem Gebiet des Flugwesens und 587 Schutzrechte im Triebwerksbereich. Maschinen und Lizenzen wurden nach Dänemark, Finnland, Schweden, Ungarn, die Sowjetunion und nach Asien verkauft. Die Firma konstruierte Zivil- und später insbesondere auch Militärflugzeuge. Sie brachte Rostock in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den endgültigen Durchbruch in Sachen Industrialisierung. Rostock wurde moderne Großstadt und Hochtechnologie-Standort. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von etwa 1000 im Jahr 1932 auch durch den Betrieb weiterer Werke in Deutschland und im besetzten Polen und Österreich über rund 9000 Mitte 1939 auf etwa 16.000 Ende 1944.

Weimarer Republik

Ernst Heinkel gründete am 1. Dezember 1922 die Ernst Heinkel Flugzeugwerke Warnemünde. Die ersten Flugzeuge waren die Schwimmerflugzeuge HE 1 und HE 2, deren Lieferung trotz der Auflagen der Siegermächte des Ersten Weltkriegs durch die Zusammenarbeit mit dem Kapitänleutnant a.D. Walter Hormel möglich wurde, und die Ende 1923 beginnende Entwicklung des Schulflugzeuges HE 3, das von Chefkonstrukteur Karl Schwärzler (1901–1974) entworfen wurde. 1931 erhielt Ernst Heinkel vom zuständigen Reichskommissariat die Kündigung für seine angemieteten Hallen in Rostock-Warnemünde, der Standort befand sich auf dem Gelände des Seeflugzeug-Versuchskommandos, einer militärischen Einrichtung. Als Notlösung verlegte Heinkel den Stammsitz seiner Firma in die teilweise leerstehenden Hallen der Firma R. Dolberg in die Rostocker Bleicherstraße. Es war ein überschaubares Gelände ohne Erweiterungsmöglichkeiten, bot jedoch durch die unmittelbare Nähe zum Güterbahnhof zumindest unter logistischen Aspekten gute Voraussetzungen. Zu diesem Zeitpunkt baute Heinkel verschiedene Flugzeugtypen für das Reichswehrministerium und Postflugzeuge.

Zeit des Nationalsozialismus

Die Heinkel-Werke waren bereits 1932 zum größten Industriebetrieb Mecklenburgs geworden. Auf Anregung des Leiters des noch geheimem Luftwaffenverwaltungsamtes, Albert Kesselring, nach einem Besuch bei Heinkel in der Bleicherstraße begannen 1933 die Planungen für ein neues Werk bei Rostock für etwa 3000 Arbeiter. Im Gegenzug garantierte das Luftwaffenverwaltungsamt hohe Abnahmepreise für die Flugzeuge. Der kleine Standort in der Bleicherstraße ließ keine Massenproduktion für die Rüstung zu, so begannen die Planungen für einen großen Entwicklungs- und Produktionsstandort auf einem 300 Hektar großen Grundstück der Staatsdomäne in Rostock-Marienehe. Ab 1934 wurde zusätzlich in den Hallen der von Heinkel übernommenen Firma Norddraht in der Rostocker Werftstraße produziert.

Im Frühjahr 1934 konnte mit dem Neubau auf dem Gelände in Rostock-Marienehe begonnen werden. Der Rohbau für den ersten Bauabschnitt war im Dezember 1934 fertig. Der Start der Produktion in Marienehe erfolgte ab 1935. Das neue Werk wurde zum modernsten Flugzeugwerk Europas und avancierte schnell zum Stammwerk der Heinkelwerke. Es verfügte über einen eigenen Werksflugplatz mit fünf befestigten Start- und Landebahnen. Die Hauptbahn, die in West-Ost-Richtung verlief, hatte eine Länge von 1.500 m. Im Werk gab es für die Mitarbeiter in Rostock bisher unbekannte soziale Einrichtungen wie günstiges und gutes Gemeinschaftsessen aus der Kantine und ein Gesundheitshaus, wo beispielsweise auf vorbeugenden Gesundheitsschutz (z.B. mit Kneipp-Kuren) geachtet wurde. Dazu kamen eine großzügig ausgelegte Lehrlingsausbildung und berufliche Weiterbildung im Betrieb, Sportstätten und kulturelle Betreuung für die Familie. Der Bau von geförderten Wohnungen für die Betriebsangehörigen ließ ganze Stadtteile (Alt-Reutershagen, Komponistenviertel) neu entstehen. Das Unternehmen zahlte vor Kriegsbeginn meist überdurchschnittliche Löhne zu vergleichbaren Industrien. Von den insgesamt über 55.000 Beschäftigten waren im Jahr 1945 etwa 17.000 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Ab 1935 arbeiteten die Heinkel-Werke auch für das Heereswaffenamt, für das Wernher von Braun die Entwicklung eines Raketenantriebs mit flüssigem Brennstoff vorantrieb. Es entstand die Heinkel He 176, ausgerüstet mit einem Raketentriebwerk des Kieler Unternehmens Walter, deren Erstflug am 20. Juni 1939 auf dem Gelände der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde-West stattfand. In Rostock-Marienehe führte Pilot Erich Warsitz am 27. August 1939 mit der Heinkel He 178 den weltweit ersten düsenbetriebenen Flug durch. Die Maschine wurde von einer 378 kg schweren Heinkel-HeS-3b-Strahlturbine angetrieben, die von Hans Pabst von Ohain entwickelt worden war. Ernst Heinkel war der Typus eines eigenbrötlerischen Erfinder-Unternehmers und verfolgte eine Unternehmensstrategie, immer neue Werke und Tätigkeitsbereiche zu akquirieren. Das hierbei eingeschlagene und von ihm so bezeichnete „Heinkel-Tempo“ wurde jedoch von maßgeblichen Vertretern der Rüstungswirtschaft als schlecht koordinierte und kaum konzentrierte Entwicklungspolitik angesehen, deren ständige Terminüberschreitungen bei der Fertigung mit Improvisationen nicht mehr zu kaschieren waren. So geriet Heinkel immer mehr unter staatlichen Einfluss und musste sich schließlich einer von der Rüstungsbehörde vorgegebenen finanziellen Konsolidierung beugen, die sich 1943 in der Gründung der „Ernst Heinkel AG“ (EHAG) niederschlug. Mit der Konstruktion der AG wurde Heinkels direkter Einfluss auf seine Betriebe vorerst gestoppt. Zwar behielt er zwei Drittel des Gesellschaftskapitals, musste sich aber mit dem Posten eines Aufsichtsratsvorsitzenden begnügen. Am Standort Oranienburg existieren heute noch unter anderem die Werkssiedlung Weiße Stadt, Teile des Werksflughafens sowie der Ort Leegebruch, der eigens für die Arbeiter des Flugzeugwerkes gebaut wurde. Es gab neben den großen KZ-Außenlagern auch mehrere kleinere Außenlager über das gesamte Deutsche Reich verteilt. Heinkel hatte in Rostock Fertigungsstätten in Marienehe, in der Bleicherstraße, der Werftstraße und am Patriotischen Weg. Außerdem gab es Fertigungen in Lübz, Rövershagen, Ribnitz und Barth. Dazu kamen Werke in Berlin-Reinickendorf und Oranienburg (Heinkel-Werke Oranienburg), am Flughafen Wien-Schwechat (ab 1942), in Jenbach/Tirol (ab 1939), im Harz, in Krakau und bei Paris.

Ab 1945

Mit der Besetzung Rostocks durch sowjetische Truppen am 1. Mai 1945 kam der Flugzeugbau zum Erliegen. Zunächst wurde alles noch irgendwie Brauchbare in den teilweise zerbombten Werksanlagen demontiert und als Reparation in die Sowjetunion gebracht. Die Demontagearbeiten dauerten mindestens bis 1948. Die Überreste der Hallen und Gebäude wurden gesprengt und eingeebnet. Auf dem nunmehr beräumten Gelände wurde ab 1950 das Fischkombinat Rostock erbaut. Ein bedeutendes Kapitel deutscher und internationaler Technik- und Flugzeuggeschichte war beendet. Bald nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte sich die Heinkel AG am neuen Firmensitz Stuttgart mit Konstruktionsleistungen für Dritte (z.B. der Entwicklung eines Dreizylinder-Zweitaktmotors für den schwedischen Saab 93), um dann selbst mit der Fertigung von Motoren zu beginnen. Beispielsweise stammten die wassergekühlten Zweizylinder-Zweitaktmotoren der Maico-Kleinwagen und der Tempo-Lieferwagen von Heinkel. Es folgten Mopeds („Heinkel-Perle“), Rollermobile („Heinkel Kabine“) und Motorroller, deren bekanntester der Motorroller „Tourist“ mit 175-cm³-Viertaktmotor ist. Dieser wurde bis Mitte der 1960er Jahre in großen Stückzahlen verkauft, unter anderem war er auch als Postzustellerfahrzeug oder als Polizeifahrzeug im Einsatz. Im Jahr 2015 waren in Deutschland noch etwa 7000 dieser Roller gemeldet, was für deren Qualität und Langlebigkeit spricht. Von 1959 bis 1965 beteiligte sich Heinkel an der Entwicklungsring Süd GmbH (EWR), einem Gemeinschaftsunternehmen mit Messerschmitt und Bölkow zur Entwicklung des Senkrechtstarters EWR VJ 101. 1964 ging das Unternehmen gemeinsam mit Weserflug und Focke-Wulf in den Vereinigten Flugtechnischen Werken (VFW) auf. Während VFW seinerseits in der EADS aufging, firmierte das Werk in Speyer unter der Bezeichnung PFW Aerospace AG – Pfalz Flugzeugwerke noch bis 2011, als Airbus wieder Mehrheitseigner wurde.

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